Rodrigue Schäfer und Jörg Ossenkopp sprechen über Storytelling als Werkzeug. Storytelling ist gerade en vogue, aber in Technik-Abteilungen noch nicht unbedingt angekommen. Rodrigue und Jörg fangen in Damaskus an. Über Geschichten aus 1001 Nacht und den Groß-Wesir kommen sie zu Storytelling im Leadership-Bereich.
Wenn man nicht mehr direkt mit allen seinen Mitarbeitern sprechen kann, wird Storytelling besonders wichtig. Change-Prozesse müssen mit einer überzeugenden Geschichte erklärt werden: Warum macht man das? Überzeugendere Geschichten wirken Spekulationen entgegen. Sie können anhand von Prinzipien entwickelt werden. Rodrigue berichtet von seinen Erfahrungen damit.
Konflikte können entstehen, wenn autobiographische Geschichten der Mitarbeiter nicht mit dem sozial konstruierten Geschichtenflechtwerk harmonieren, das in einer Firma auch bei Leistungsbeurteilungen wirkmächtig ist. Rodrigues Rat ist: sich sichtbar machen, in seinen Geschichten den eigenen Impact hervorheben. Das eigene Gefühl für Fairness muss der sozial generierten Situation in der Firma angepasst werden. Rodrigues positive Bewertung von nach innen gerichtetem Storytelling in einer Firma kippt, wenn Storytelling in einem größeren Rahmen nach außen gerichtet wird.
Bei einer der großen Erzählungen unserer Zeit, der Klimaerwärmung, wird noch nach den Interessen einzelner Staaten oder egozentrischer Konsumenten agiert, obwohl sie sehr überzeugend ist. Dem Vorschlag einer Perspektivenverschiebung, hin zu einer Erzählung, die die außengerichteten Interessenkonflikte in einen Innenraum, ein erdumspannendes Wir, quasi wie in einer Firma, überführt, steht Rodrigue pessimistisch gegenüber.